Francesca Kühlers

Hier kommt Francescas Fragebogen mit vielen altbekannten und glänzend neuen Empfehlungen:

Magst du dich uns kurz vorstellen?

Hi! Ich heiße Francesca, komme aus den USA und wohne seit fast 10 Jahren in Berlin mit Mann und zwei Kindern. Ich bin Übersetzerin und ehemalige Sprachlehrerin. 

Seit meiner Kindheit habe ich SF/F geliebt (erstes Fandom: die Pern-Bücher von Anne McCaffrey). Da war das öffentliche Internet ganz jung — AOL und Co. Ich habe in einigen E-Mail-basierten Text-RPGs als Drachenreiterin gespielt. Habe auch ziemlich viel Fanfiction geschrieben. Stolzester Moment in letzter Zeit: Ich habe 2021 ein Space Shanty gefilkt für die Lady Astronaut-Serie, worauf auch die Autorin Tränen gelacht hat. 

Seitdem ich mit 11 Jahren herausgefunden habe, dass mein Lieblingsbuch “The Neverending Story” eine Übersetzung ist, habe ich mich für Übersetzung interessiert. Ich dachte: Wenn ich es möglich machen kann, dass Leser*innen nicht nur den Inhalt einer Geschichte in der Übersetzung verstehen, sondern sich in eine andere Welt zu verlieben/verlieren; wenn ich sie genauso zauberhaft beschreiben kann wie in der Originalsprache… das will ich können. And the rest is history!

Warum machst du bei der MetropolCon mit?

Ich habe mich erst für Cons interessiert, als meine Kinder ganz klein waren, und konnte mir noch nicht vorstellen, irgendwohin zu gehen. Danach kam Corona. Jetzt sind die Kids immer noch ziemlich klein. Zum Glück muss ich nirgendwohin, sondern die Con kommt zu mir! Damit komme ich janz jut mit Con-Kid-Balance zurecht. Das wird meine erste Con und ich mache gleich mit bei der Organisation, das wird ‘ne Erfahrung!

Ich freue mich so darauf, meinen Lieblingsautor*innen meine tolle adoptierte Stadt vorzustellen, neue Leute kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Literarische Übersetzung ist immer noch der große Irgendwann-Traum.

Es ist Samstagabend auf einer Con: Wo findet man dich?

Ich sitze in der Bar mit meinen neuen besten Freund*innen. Wir sprechen über Lieblingsbücher, oder Craft Beer, oder die allgemeine Ungerechtigkeit der Welt. Wir filken was zusammen. 

Danach schleiche ich, vieeeel später als geplant, zurück nach Hause und versuche, die Kinder nicht aufzuwecken. 

Was wünschst du dir für die Zukunft der Phantastik, besonders in Deutschland?

Inklusivität. Ich wünsche mir, dass jede Person sich in mehreren Büchern als Hauptfigur sehen kann. Wirklich jede. Ich habe selber ein paar invisible disabilities, die ich so gut wie nie in der Phantastik sehe, und so geht es auch zahlreichen anderen. 

Bester fiktionaler Sidekick aller Zeiten?

Fuchur. Denn wer bitteschön möchte nicht ein fliegender Glücksdrache sein? 

Oder Zoe Washburne aus Firefly. Sexy AF, badass AF, und mit dem supertalentierten und gleichzeitig albernen Piloten glücklich verheiratet. What’s not to love?

Du gewinnst eine Woche in einer fantastischen Welt deiner Wahl: Wohin geht’s? 

Perelin, der Nachtwald aus Phantasien. Ich bin auf jeden Fall mit sowas konsequent. 

Naja, Pern würde auch gehen. Oder Ankh-Morpork. 

Ein phantastisches Werk (Buch/Film/Serie/Game …), das du uns allen ans Herz legen würdest?

The Midnight Bargain von C.L. Polk. Alles, was they schreibt. Auch eine tolle Person.

Auch super: die Rivers of London-Serie, Ben Aaronovitch. 

Die unendliche Geschichte, für alle, die es bisher durchs Leben geschafft haben, ohne es zu lesen. Englische Übersetzung von Ralph Manheim auch wärmstens empfohlen. Und für die, die Endes bekanntestes Werk schon kennen, aber sein Buch Momo nicht: Findet Momo und lest es! 

Zu guter Letzt: Es wäre doof, wenn ich vergessen würde, die Lady Astronaut-Serie von Mary Robinette Kowal zu erwähnen. Nicht nur die Bücher, sondern auch MRK’s Fan-Discord, der Lady Astronaut Club, hat mir so oft während der letzten 3 Jahre geholfen, es bis zum nächsten Tag zu schaffen. (Übrigens sind die ersten beiden Bücher auch auf Deutsch verfügbar 😉 )