🇩🇪 Wissenschaftlerin
Rita Grünbein, PhD, ist Biochemikerin; Naturwissenschaft ist für sie nicht nur Beruf, sondern Berufung. Nach ihrem Studium in Erlangen, der Promotion in Frankfurt und einer Lehrtätigkeit in München wechselte sie in die biotechnologische und medizintechnische Industrie. Neben ihrem Faible für Robotics interessiert sie sich für Astrobiologie, für die Entstehung des Lebens und insbesondere für die Entstehung der RNS /DNS, den Molekülen zur biochemischen
Erbinformationsspeicherung.
Seit einiger Zeit ist sie aktiv im Themenfeld „Future Food“: Wie unsere Ernährung bei steigenden Bevölkerungszahlen und sinkenden Rohstoffmengen aussehen könnte. Privat ist sie ab dem zarten Alten von elf Jahren ein Fan und seither Expertin für die deutsche TV Serie „Raumpatrouille“, die sie auch zum Science Fiction Fan machte.
Rita beehrt uns mit spannenden Vorträgen:
Donnerstag 19:15 – 20:15, Atelier 3: „Raumpatrouille“ und Space Age Design: Die Erschaffung unseres Bildes der Zukunft
Als die deutsche Science Fiction Serie „Raumpatrouille“ ab September 1966 im jungen Fernsehen ausgestrahlt wurde, entführte sie den bis daher von SciFi völlig unbelasteten deutschen Bürger – nur knapp 15% besaßen damals einen schwarz-weiss Fernseher – in unbekannte Welten. Die Mondlandung und „Raumschiff Enterprise“ waren noch weit weg.
Die außergewöhnliche Musik von Peter Thomas! Die Raumschiffe! Die Tänze! Die FROGS! Und das Design der Büros und der Kostüme. Damals zog das Space Age in die deutschen Wohnzimmer ein. Möbel, Haushaltsgegenstände, Alltagsrequisiten und Spielzeuge im typischen Weltraumdesign wurden durch neue Technologien wie Spritz-Guss und Tiefziehverfahren möglich. Längst sind die futuristischen Designs der 60er Jahre Teil der interkulturellen Popkultur, das legendäre „Raumpatrouille“-Design ist das wichtigste Beispiel aus deutscher Produktion.
Diese Präsentation bietet eine Möglichkeit die zeitlose Modernität des SF Klassikers zu entdecken – aus einer anderen Perspektive.
Tauchen Sie ein ins Space Age!
Die Zukunft war früher auch besser
Karl Valentin
Freitag, 16:15 – 17:15, Atelier 1: Kennen Sie die Panspermie?
Kein Problem, Commander McLane, der legendäre Kommandant des schnellen Raumkreuzers ORION auch nicht. Die Panspermie-Theorie besagt, dass das irdische Leben aus dem Weltraum stammt. Diese Theorie ist nicht neu, sondern geht auf den griechischen Philosophen Anaxagoras zurück ( 500 v. Chr.). Das Wort setzt sich aus dem Altgriechischen „pan“ – „alles“ und „spermata“ – „Samen“ zusammen. Der schwedische Forscher und Nobelpreisträger Svante Arrhenius griff die Idee Anfang des 20. Jahrhunderts wieder auf und formulierte den Gedanken, dass Sporen oder einfache Lebensformen von Planet zu Planet reisen und so auch das Leben auf der Erde gesät haben könnten.
Ist die Kambrische Explosion, in der in dem relativ kurzen Zeitraum vor 540 und 485 Millionen Jahren viele der heute existierenden Tiergruppen entstanden sind, Zufall? Oder hat dort im entscheidenden Moment ein außerirdischer, lebensfähiger Organismus seine Evolution fortgesetzt? Das erste genetische Speichermedium war vermutlich die RNA – kann sie durch Viren aus dem All auf die Erde gekommen sein? Hätte die ORION auf Sporenfang Erfolg gehabt, d.h. existieren diese Sporen im freien Raum?
Hiermit lade ich Sie ein auf eine faszinierende Reise von den der Entstehung der Elemente, über die ersten Moleküle bis hin zur Entwicklung der RNA/ DNA und des ersten theoretischen Lebewesens LUCA.
Und gemeinsam mit Bettina Wurche am Samstag, 9:30 – 19:30 in Atelier 3: Algen-Kekse, Insekten-Nudeln und Klingonischer Kaffee – Tauchen Sie ein die kulinarische Zukunft auf der Orbitalstation Solar 2 im Jahr 2623
Wie sieht das Essen der Zukunft aus, das nach der Klimakatastrophe mit weniger Ressourcen mehr Menschen satt und glücklich machen soll? Die Ernährungspezialistinnen Dr. Rita Grünbein und T`Lara der galaktischen Foodproduktion ExoPlant stellen Speisen und Getränke aus der Zukunft vor.
Durch die Klimakatastrophe im 21. Jahrhundert sind große Areale der Erde versteppt, die Meere sind versauert und Süßwasservorkommen ausgetrocknet oder verseucht. Es folgten Seuchen auf der Erde und Kolonien auf dem Mond, dem Mond Mars und im Weltraum. Wir befinden uns im Jahr 2623 auf Solar2, einer der beiden Raumstationen im Erdorbit, die 2263 eingeweiht wurde. Diese neuen Umstände haben ein Umdenken in der Ernährung und der Lebensweise erzwungen. Mittlerweile laufen die Wasseraufbereitung und Sauerstoffproduktion auf Solar 1 du 2 auf vollen Touren, die Pilz- und Algenzuchten sowie Proteinproduktion versorgen die Station autark.
Außerdem hat der Kontakt mit andersartigen Lebensformen auch für kulinarischen Austausch gesorgt. Darum gibt es im 27. Jahrhundert neuartige Speisen u Getränke aus teilweise ungewöhnlichen Rohstoffen. Manche davon erinnern an irdische Rezepturen und erfüllen einen ähnlichen Zweck – so macht der klingonische Kaffee Raktajino noch wacher als terranischer Kaffee. Daneben sind neuartige Genußmittel entstanden: Im Alltag unterschiedliche anregende Substanzen machen halten selbst bei langen interstellaren Flügen wach. In Raumbars sind luxuriöse Getränke wie exotische Cocktails bei Aliens jeglicher Herkunft beliebt. Manch andere Galaxis-Bewohner begnügen sich mit Rationen undefinierbarer Konsistenz und Herkunft oder recyceln einfach ihre Mitbewohner.
Die futurologischen Foodies Dr. Rita Grünbein und T`Lara stellen geheime Rezepturen der Raumstation im Erdorbit vor und plaudern über Fakten und Hintergründe zum Essen in einer fernen Zukunft. Ein paar kleine Häppchen laden zum Verkosten ein.